Die Corona-Pandemie machte auch vor dem Schützenwesen und Schießsport nicht halt: Der für den 2. und 3. Mai geplante Bezirksschützentag hatte abgesagt werden müssen. Jetzt, nach einigen Lockerungen der Corona-Regeln durch die Staatsregierung, holten die Oberpfälzer Schützen am Samstag, den 26. September, zumindest ihre Jahreshauptversammlung im großen Saal des Gasthauses Lehner in Weiden-Rothenburg nach. Die Bezirksverwaltung setzte damit ein Zeichen für ihre Vereine und Schützengaue, dass dank der momentanen Lockerungen Veranstaltungen, Schießwettbewerbe und Trainingsabende unter Einhaltung der gebotenen Abstands-und Hygieneregeln wieder möglich sind. Es kann also wieder losgehen!
Die über 26.000 Schützinnen und Schützen des Schützenbezirks Oberpfalz im Bayerischen Sportschützenbund wurden bei dieser Delegiertenversammlung von 65 Delegierten vertreten. Auf den in 1,5 Metern Abstand gestuhlten Besucherplätzen nahmen zudem die beiden Landtagsabgeordneten Annette Karl (SPD) und Dr. Stephan Oetzinger (CSU) sowie der Schützenstadtrat der Stadt Weiden, Alois Lukas (CSU), Platz. Die beiden Landtagsabgeordneten überließen es Alois Lukas, die Grüße der Polit-Ehrengäste zu überbringen, zumal der Schützenstadtrat selbst einen Schützenverein leitet und so ein ausgewiesener Fachmann ist.
Bezirksschützenmeister Harald Frischholz ließ in seinem Jahresbericht das Schützenjahr 2019 Revue passieren und hob insbesondere die Jubiläumsveranstaltung der Kgl. priv. FSG Waldsassen und das 5-Länder-Armbrustschießen in Wernberg-Köblitz als „besondere Großereignisse“ hervor. Seinem Jahresbericht war zu entnehmen, dass er 110 Termine besucht und dabei 9.600 Kilometer zurückgelegt habe, hierbei wurde augenfällig deutlich, welch großes ehrenamtliches Engagement die Schützenfunktionäre aufbringen, um das Schützenwesen am Laufen zu halten. Dies war offensichtlich auch 2019 gut gelungen, da Harald Frischholz weitgehend stabile Mitgliederzahlen präsentieren konnte. Besonders freute er sich darüber, dass auch sportlich das hohe Leistungsniveau gehalten wurde. Einen Appell richtete er an die Vereine, mit Modernisierungen der Schießanlagen, verstärkter Kommunikation über digitale Plattformen und dem Einsatz von Hightech-Sportgeräten den Schießsport und das Vereinsleben attraktiv zu gestalten.
Unterstützung erhielt Harald Frischholz in puncto Digitalisierung von stellvertretendem Landesschützenmeister Hans-Peter Gäbelein, der seinerseits über die fortschreitende Digitalisierung auf Landesverbandsebene im Bayerischen Sportschützenbund informierte. Ein besonderes Anliegen war Hans-Peter Gäbelein auch die Aus- und Weiterbildung der Schützenfunktionäre. Er berichtete den Delegierten, dass der Bayerische Sportschützenbund sein Bildungsnetzwerk ausweite und ab kommendem Jahr ein Bildungsstützpunkt in Weiden i. d. Opf. und ein weiterer im Regensburger Umland ihre Arbeit aufnehmen werden. So hätten auch die Oberpfälzer Schützen kurze Wege, um ihr Wissen „rund um die Verwaltung“ upzudaten.
Der Rechenschaftsbericht von Bezirksschatzmeister Stefan Brandmiller wies trotz enormer Aufwendungen für die Jugendarbeit ein kleines Plus auf, sodass nach dem Placet der Rechnungsprüfer die Delegierten zufrieden und einstimmig die Bezirksverwaltung entlasteten.
Der zweite Teil der Bezirks-Delegiertenversammlung stand ganz im Zeichen der Neuwahlen der Bezirksverwaltung. Fünf Amtsinhaber stellten sich nicht mehr der Wiederwahl und wurden mit kleinen Präsenten verabschiedet. Den Wunsch nach Kontinuität und einer großen Zufriedenheit mit der bisherigen Amtsführung zeigten die Delegierten in der Wiederwahl des 1. und 2. Bezirksschützenmeisters (Präsident und Vizepräsident). Mit überwältigender Mehrheit wurde Harald Frischholz als 1. Bezirksschützenmeister bestätigt, ebenso sein Stellvertreter Dieter Beer. Vom Amt des Bezirksschriftführers wechselte Bernhard Auburger in die Funktion des 3. Bezirksschützenmeisters. Die sportliche Ausrichtung der Bezirksverwaltung zeigt die Wahl der ehemaligen Landeskaderschützin Sabine Huber in das Amt der Bezirksschriftführerin, vertreten wird sie von der ebenfalls neu gewählten Nicole Wittmann. Die Kassenverwaltung bleibt in den bewährten Händen von Stefan Brandmiller. Der BSSB-Lizenztrainer Pistole, Sebastian Humbs, konnte für die Funktion des 1. Bezirkssportleiters gewonnen werden; er wird von Florian Frischmann und Hans Kellner unterstützt. In Rekordzeit hatte der Wahlvorstand mit stellvertretendem Landesschützenmeister Hans-Peter Gäbelein, unterstützt von den beiden Landtagsabgeordneten Annette Karl und Dr. Stephan Oetzinger, die Wahlformalitäten absolviert.
„Ehre, wem Ehre gebührt“ – unter diesem Motto stand der dritte Teil der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Elfriede Kamm und Helga Schmid hatten sich nach langjähriger, verdienstvoller Mitarbeit in der Bezirksverwaltung nicht mehr der Wiederwahl gestellt. 1. Bezirksschützenmeister Harald Frischholz stellte an die Versammlung den Antrag, die beiden hochverdienten Schützinnen zu Bezirks-Ehrenmitgliedern zu ernennen. Den Laudationes war zu entnehmen, dass Elfriede Kamm 29 Jahre lang in unterschiedlichsten Funktionen auf Vereins-, Schützengau- und Schützenbezirksebene ehrenamtlich mit den Schwerpunkten Damenarbeit und Sport tätig war. Helga Schmid sei sogar 34 Jahre für das Schützenwesen ehrenamtlich unterwegs gewesen und habe ihre Arbeitskraft für die Jugendarbeit, die Buchhaltung und den Sportbetrieb eingesetzt. Mit langanhaltendem Applaus und Standing Ovations stimmten die Delegierten den Anträgen zu und feierten die beiden Damen als ihre neuen Ehrenmitglieder, während Harald Frischholz die Ernennungsurkunden überreichte.
In seinem Schlusswort informierte 1. Bezirksschützenmeister Harald Frischholz darüber, dass für 2024 der Bayerische Schützentag vom Landesverband zur Ausrichtung in die Oberpfalz vergeben wurde. Die Planungen liefen dahingehend, dass die drei Schützengaue im Weidener Umland die Organisation übernehmen werden.